Schwabo vom März 2016

Mehr als 260 Sportler wurden im März 2016 in der Stadthalle für ihre Leistungen im Sportjahr 2015 geehrt. Fünf von ihnen wurde eine ganz besondere Auszeichnung zuteil : für ihre besonderen Verdienste um den Sport erhielten sie eine Ehrenmedaille. Unter ihnen war auch unser Ehrenmitglied und langjähriger Spitzenspieler Karl-Heinz Müller.

Auch Detlef Hauser vom Schwarzwälder Boten erfuhr von Karl-Heinz Erfolgsgeschichte und besuchte den langjährigen ersten Vorsitzenden des SVB zu Hause in Ostdorf. Unter der Überschrift "Spannender als jeder Krimi" schreibt Detlef Hauser am 12. März 2016 im Schwarzwälder Boten :

Spannender als jeder Krimi

Ehrung / Der Balinger Karl-Heinz Müller hat sich dem "Spiel der Spiele" verschrieben

Sie ist etwas Besonderes für mich, eine schöne Anerkennung für meine Tätigkeit. Sehr gefreut hat sich Karl-Heinz Müller, als er erfahren hatte, dass ihn die Stadt für seine Verdienste um den Sport auszeichnet – und als er die Medaille auch um den Hals hängen hatte.

Am vergangenen Montag gehörte er zu den fünf, deren außergewöhnliches ehrenamtliches Engagement in Vereinen honoriert wurde (wir berichteten). Der Einsatz Müllers kam und kommt dem Balinger Schachverein zugute. Er war nach seinem Beitritt 1965 zunächst sechs Jahre lang stellvertretender Jugendleiter sowie von 1992 bis 2008 Vorsitzender. In diese Zeit fiel unter anderem das erfolgreiche Bemühen längere Trainingszeiten im Zollernschloss zu bekommen, wo die Schachspieler nach den Stationen – Württembergischer Hof – und – Südbahnhof – inzwischen ihre Spielabende abhalte. Großer Einsatz war ebenfalls gefordert, als württembergische Meisterschaften und Blitzmeisterschaften in der Kreisstadt zu organisieren waren. Einen großen Anteil hat der 67-jährige auch daran, dass der Balinger Verein inzwischen zu den 30 mitgliederstärksten Vereinen in Deutschland zählt.

Zunächst war ich in meine Ämter gedrängt worden, später habe ich sie gern gemacht, hält Müller fest. Aktuell ist er noch Mannschaftsführer bei den Senioren. Der Verein hat mir viel gegeben. Von meinen Ehrenämtern habe ich etwas davon zurückgeben können, begründet er sein Engagement.

Schon als Junge war Müller vom Schach fasziniert Es ist spannender als jeder Krimi. Man weiß nie, wie eine Partie ausgeht, schwärmt der Balinger, der in Ostdorf wohnt. Es sei ein komplexes Spiel, eben das – Spiel der Spiele.

Wettkämpfe trug er zunächst als Mitglied der dritten Mannschaft aus, doch er stieg schnell in die zweite und danach in die erste Mannschaft auf. Ihr gehört er nun ununterbrochen seit 48 Jahren an und hat sich in dieser Zeit unter anderem mit Gegnern in der Verbandsliga gemessen. Nun zieht er die Figuren an Brett acht in der Landesliga. Mit den Senioren fährt er au0erdem nach Tübingen, Reutlingen und in den Stuttgarter Raum, wo ebenfalls starke Gegner auf ihn und seine Mannschaftskollegen warten. Mehrfacher Kreis- und Bezirksmeister sowie Bezirkspokalsieger, Teilnahmen an einem Parallelturnier zur Schacholympiade und an einem internationalen Turnier in Deizisau, amtierender Vereinsmeister – die Liste der Erfolge ist lang. Sie kommen aber nicht von ungefähr, denn Müller analysiert daheim immer wieder gespielte Partien und liest Bücher zum Beispiel über Eröffnungen. Früher war er auch ein begeisterter Hobby-Volleyballer und – Fußballer, viele Jahrzehnte lang aktiv im Geislinger Tennisverein. Aus gesundheitlichen Gründen sind für ihn diese Sprórtarten jedoch tabu, doch Schach spielen kann ich immer, freut sich Müller.

Deshalb ist es für ihn selbstverständlich, dass er donnerstags die Vereinsabende im Zollernschloss nicht versäumt: „Da bin ich daheim, da gehöre ich dazu!“