Der Schachverein Balingen gratuliert seinem Ehrenvorsitzenden Fritz Gaiser ganz herzlich zum 90. Geburtstag!
Als regelmäßiger Gast bei jeder Weihnachtsfeier und Generalversammlung, sowie als Spieler der 7. Mannschaft zeigt "unser Fritz" bis heute sein großes Interesse am Vereinsgeschehen des SV Balingen - ein Verein, den er ganz entscheidend mitgestaltet und zu dem gemacht hat, was er heute ist.
Am 1. August 1967 trat Fritz Gaiser in den Schachverein Balingen ein, und wurde folgerichtig im letzten Jahr für seine 50jährige Mitgliedschaft mit dem Titel "Der Eisene Fritz" geehrt. 352 Verbandsspiele hat er bis heute für den SV Balingen bestritten, und liegt damit unter den "Top Ten" der Spieler mit den meisten Einsätzen.
Besonders wichtig war ihm von Anfang an die Mitarbeit im Verein: 1969 wurde er zum 2. Vorsitzenden gewählt, 1973 übernahm er dann das Amt der 1. Vorsitzenden von Erich Pollermann, und gab dies erst wieder 1992 in Karl-Heinz Müllers Hände. Das waren 23 überaus erfolgreiche Jahre für den SV Balingen, in denen die Mitgliederzahlen in neue, ungeahnte Höhen stiegen, und sich auch regelmäßig schachsportliche Erfolge einstellten. Seine guten Beziehungen zur Stadt Balingen taten ihr übriges und halfen dabei, den Schachverein zu einer "festen Größe" unter den Vereinen unserer Kreisstadt zu machen. Dass er zudem noch einige Jahre das Amt des Vorsitzenden im Schachbezirk Alb/Schwarzwald innehatte, sei hier nur am Rande erwähnt.
Noch viel wertvoller aber sind seine Verdienste für das Gemeinschaftsgefühl innerhalb des Vereins und die vielfältigen, auch "außerschachlichen" Angebote, einzuschätzen - hier sei nur an die zahlreichen von ihm organisierten Bergtouren erinnert!
Zugleich konnte er immer wieder fähige Mitglieder für die Mitarbeit im Verein gewinnen, so dass unter anderem die Jugendarbeit - aufgebaut und lange Jahre geleitet von Gerhard Gulde - zu einem Aushängeschild des SV Balingen wurde, um hier nur ein Beispiel zu nennen.
Gerade der Jugend im Verein galt und gilt bis heute sein Augenmerk: so entschied er sich recht früh in seiner "Schachkarriere", eine Jugendmannschaft als Mannschaftsführer zu leiten, obwohl er gemäß seiner Spielstärke durchaus höherklassig hätte spielen können. Dies brachte ihm dann Jahre später, zu seinem 80. Geburtstag, den Titel "Ehrenspielführer der Jugend" ein.
Und das war auch meine erste Begegnung mit "unserem Fritz": 1985 war er mein erster Mannschaftsführer, und half mir über die ersten Anfangsschwierigkeiten und Niederlagen hinweg. Vor allem aber war er ein wichtiges Vorbild für mich im Hinblick auf die Mitarbeit im Verein.
Ja, ich denke, das trifft es auf den Punkt: in der heutigen Zeit, in der es vielfach nicht mehr "cool" ist, einem Verein anzugehören, kann unser "Eiserner Fritz" als klares Gegenbeispiel dienen. Er lebt uns vor, dass es sich lohnt, Mitglied in einem Verein zu sein, mitzuarbeiten und mitzugestalten, gegebenenfalls auch die Führung zu übernehmen, ohne sich dabei selbst allzu wichtig zu nehmen. Im Gegenzug bekommt man viel zurück – sicher nicht in Euro zu beziffern – aber Freundschaften und unvergessliche Erlebnisse werden immer ihren Wert behalten.
In diesem Sinne wünschen wir "unserem Fritz" an seinem heutigen Ehrentag alles Gute,viel Glück und Gesundheit!
